Epoxidharz bleibt klebrig, weich oder flüssig? So retten Sie es

Bei der Arbeit mit Epoxidharz kann es passieren, dass es auch nach Ablauf der angegebenen Aushärtezeit klebrig, weich oder sogar flüssig bleibt. Oft bemerken wir gar nicht, dass uns beim Gießen ein Fehler unterlaufen ist – und stehen dann ratlos vor der Form. Fehler passieren, aber zum Glück lassen sie sich oft beheben, wenn man die Ursachen kennt und weiß, wie man weiter vorgehen kann.

💡 Warum Epoxidharz nicht aushärtet: Die 5 häufigsten Fehler

Es gibt mehrere häufige Ursachen dafür, dass Epoxidharz nicht richtig aushärtet:

  • Falsches Abwiegen der Komponenten – Das exakte Mischverhältnis von Epoxidharz und Härter ist entscheidend und muss grammgenau eingehalten werden. Liegt das Verhältnis außerhalb des empfohlenen Bereichs, kann das Epoxidharz gar nicht oder nur teilweise aushärten. Achte auch auf die empfohlene Mindestmenge, in der Regel 50 Gramm, damit die chemische Reaktion richtig ablaufen kann.
  • Unzureichendes oder falsches Mischen – Epoxidharz und Härter müssen gründlich, aber langsam gemischt werden (3–4 Minuten in einem Becher, dann in einen zweiten umfüllen und erneut mischen). Unzureichendes Mischen führt dazu, dass Teile des Epoxidharzes nicht aktiviert werden und weich bleiben.
  • Zu viel oder ungeeignete Farbe – Verwende nur Farbstoffe, die speziell für Epoxidharz geeignet sind. Ein seriöser Händler gibt auch an, wie viel Farbe maximal zugegeben werden darf, ohne die Aushärtung von Epoxidharz zu beeinflussen.
  • Einbringung von Objekten mit Wasser oder Fett – Feuchtigkeit, Öl oder andere Stoffe, die sich im Epoxidharz lösen, stören die Aushärtung und führen zu einer weichen oder klebrigen Oberfläche.
  • Nichteinhalten der empfohlenen Temperatur – Während der Verarbeitung und Aushärtung sollte eine konstante, vom Hersteller empfohlene Temperatur eingehalten werden. Bei zu niedrigen Temperaturen verlangsamt oder stoppt sich die Aushärtung des Epoxidharzes, bei zu hohen kann es zu unerwünschten Reaktionen kommen. Schwankende Temperaturen können verhindern, dass das Epoxidharz überhaupt aushärtet.

💡 Nicht ausgehärtetes Epoxidharz retten: Lösungen je nach Problemtyp

Wenn du nach der angegebenen Zeit (laut Hersteller) feststellst, dass das Epoxidharz noch weich, klebrig oder flüssig ist, versuche folgende Schritte:

👉 Vorgehen bei zähem, aber weichem Epoxidharz

  • Lege die Form mit dem Epoxidharz in einen wiederverschließbaren Beutel und friere sie für mehrere Stunden oder über Nacht ein.
  • Nimm die Form aus dem Gefrierschrank und entferne sofort so viel Epoxidharz wie möglich. Achtung: Das Epoxidharz taut schnell auf. Es kann nötig sein, den Vorgang zu wiederholen.
  • Rückstände lassen sich gut mit feuchten Tüchern (z. B. Baby- oder Reinigungstücher) entfernen.

Mit diesem Trick lässt sich nicht ausgehärtetes Epoxidharz entfernen, ohne die Form zu beschädigen. Das Gießobjekt selbst lässt sich nicht retten, aber die Form bleibt erhalten.

👉 Vorgehen bei komplett flüssigem Epoxidharz

  • Gieße so viel wie möglich vom flüssigen Epoxidharz vorsichtig aus der Form.
  • Reinige die Form mit feuchten Tüchern.

Wir raten davon ab, Härter oder neues Epoxidharz nachträglich hinzuzufügen. Wie bereits erwähnt, ist Epoxidharz sehr empfindlich gegenüber dem exakten Mischverhältnis – ein korrektes Nachdosieren ist praktisch unmöglich. Statt eine Rettung zu erzielen, verlierst du nur weiteres Material. Die Form bleibt dir jedoch erhalten.

👉 Epoxidharz ist auf der Oberfläche klebrig? Wärmebehandlung oder neue Schicht hilft

  • Versuche das sogenannte Tempern: Stelle das Objekt für etwa 30 Minuten bei 50 °C in den Backofen.
  • Lass es anschließend bei Raumtemperatur langsam abkühlen.
  • Tempern kann die Aushärtung des Epoxidharzes manchmal abschließen.

💡 Ist nur die Oberfläche des Epoxidharzes klebrig, kannst du eine dünne neue Schicht Epoxidharz auftragen und vollständig aushärten lassen.